Verherrlichung von Essstörungen im Internet
Pro-Ana-Angebote im Internet. Essstörungen wie Anorexie und Bulimie zählen zu den häufigsten chronischen Krankheiten bei Jugendlichen. Die Zahl der Betroffenen wächst stetig und sie werden immer jünger. Es sind vor allem junge Mädchen zwischen 14 und 18 Jahren, die an Magersucht leiden. Mit ihrem krankhaften Essverhalten schädigen sie nicht nur ihre Gesundheit, sondern spielen mit ihrem Leben: Rund zehn bis fünfzehn Prozent der Betroffenen sterben.
Online-Angebote bestärken Jugendliche in ihrer Magersucht oder Bulimie. Verschärft wird das Problem durch das Internet. Hier finden essgestörte Jugendliche Websites und Foren, die die Krankheit verherrlichen, verharmlosen oder als erstrebenswerten Lifestyle präsentieren. Diese Angebote, die in der Szene verniedlichend als "Pro-Ana" (= Anorexia nervosa für Magersucht) und "Pro-Mia" (= Bulimia nervosa für Ess-Brech-Sucht) bezeichnet werden, bestärken betroffene Jugendliche in ihrem gestörten Essverhalten und treiben sie weiter in die Sucht.
80 Prozent der Angebote sind jugendgefährdend. jugendschutz.net beobachtet kontinuierlich Pro-Ana- und Pro-Mia-Sites im Internet und hat in den vergangenen Jahren 650 solcher Angebote auf ihre Jugendschutzrelevanz überprüft. Dabei handelt es sich vor allem um Blogs, Foren und Web 2.0-Angebote wie Videoplattformen und Soziale Netzwerke. Die Mehrheit der gesichteten Angebote, rund 80 Prozent, verstieß gegen den Jugendschutz, weil sie Essstörungen propagierten.
Lesen Sie weiter:
- Inidzierungsbegründung eines Pro-Ana-Blogs der Bundesprüfstelle (.pdf)
- Ratgeber für Eltern, Provider und Lehrer des Bundesfamilienministeriums (.pdf)